Das Frankfurter Waldstadion wurde nach vierjähriger Bauzeit am 21. Mai 1925 auf dem Gelände eines alten Schießstandes eröffnet und verfügte seinerzeit über eine Kapazität von 35.000 Zuschauern. Kurz darauf fanden bereits die ersten Großereignisse statt: das Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1925 und die erste Arbeiter-Olympiade mit Teilnehmern aus 12 Nationen.

In den dreißiger Jahren fanden im Waldstadion, welches 1935 in Sportfeld umbenannt wurde, vor allem politische Veranstaltungen, Aufmärsche und Versammlungen statt. 1937 wurde die Gegengerade ausgebaut und die Zuschauerkapazität auf 55.000 erhöht. Nach einer Phase der Beschlagnahmung durch die US-Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Stadion im Juli 1946 wieder für eine doitsche Veranstaltung freigegeben.

Anlass des ersten großen Komplettumbaus war ein Spiel der Frankfurter Eintracht gegen den 1. FC Kaiserslautern am 17. Mai 1953. An diesem Tag wurden fast 70.000 Karten für das 55.000 Zuschauer fassende Stadion verkauft und es kam zu über 200 Verletzten, als sich noch weitere Besucher Zugang zum Stadion verschaffen wollten. Daraufhin handelte die Stadt Frankfurt und beschloss eine Modernisierung des Stadions mit einer Erhöhung der Zuschauerkapazitäten auf 87.000 Zuschauer. Mit einem großen Programm wurde das umgebaute Waldstation am 14. Mai 1955 eingeweiht. Es war nach dem Berliner Olympia-Stadion das zweitgrößte seiner Art in der Bundesrepublik.

Den wohl ewigen Besucherrekord hält übrigens mit 81.000 das Gruppenspiel der Oberliga Süd gegen den FK Pirmasens am 23. Mai 1959. Der nächste größere Umbau des Waldstadions folgte im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 1974, da das Stadion nicht den Anforderungen für dieses Ereignis genügte. Nach der WM 1974 wurde eine Drainage und eine Rasenheizung angelegt, denn welcher Fußballfan erinnert sich nicht an die Wasserschlacht zwischen Deutschland und Polen bei der WM 1974. Zur EM 1988 folgte ein weiterer Umbau, bei dem der Höhepunkt die neue Farb-Video-Anzeigetafel war.

Auch um die eigentliche Betonschüssel herum wurden einige Sportstätten konzentriert. Dazu gehören u.a. die (inzwischen abgerissene) Radrennbahn, die Schauplatz legendärer Sechstage- und Steherrennen war, eine Tennisanlage und das in den 90ern modernisierte Stadion-Freibad. Das Waldstadion war Austragungsort für zahlreiche herausragende Ereignisse: Beispielsweise ein WM-Kampf von Karl Mildenberger gegen Muhammad Ali, Livekonzerte von Madonna oder Prince vor über 60.000 Fans, WM/EM-Länderspiele, Leichtathletikeuropacups und Kirchentage.

Aufgrund der Fußball WM 2006 im eigenen Land wurde das Stadion ab 2002 Stück für Stück zu einem reinen Fußballstadion umgebaut. Das ganze geschah unter laufendem Spielbetrieb. Nach einer Bauzeit von etwa drei Jahren wurde das neue Waldstadion am 31.05.2005 mit einer maximalen Zuschauerkapazität von 52.000 fertig gestellt. Ende 2007 wurde im Erdgeschoß der Haupttribüne das Eintracht Frankfurt Museum eröffnet. Auf über 400 Quadratmetern wird die Entwicklung des Vereins vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart vorgestellt.

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