Frankforterisch, wie man die Mundart in Frankfurt nennt, wird heutzutage nur noch von wenigen Einwohnern beherrscht. Die gebürtigen Frankfurter befinden sich längst in der Unterzahl. Es galt außerdem lange als unschick im Dialekt zu sprechen. Zum Glück wird die Frankfurter Mundart seit einigen Jahren jedoch wieder zunehmend gepflegt. Seit 1875 hat Im Rhein-Main-Gebiet und vor allem in Frankfurt ein erheblicher Sprachwandel stattgefunden. Noch bis mindestens in die 1980er-Jahren hinein konnte man bspw. bei älteren Einwohnern durch den Sprachklang unterscheiden, ob sie aus der ursprünglichen Kernstadt stammten oder zum Beispiel aus den nördlichen, eingemeindeten Stadtteilen. Der alte Dialekt ist jedoch, insbesondere infolge der Bevölkerungsverschiebungen nach der vollständigen Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Zweiten Weltkrieg und aufgrund der intensiveren Hochdeutschen Hörfunk- und Fernsehnutzung seit den 1950er-Jahren, durch eine regionale Umgangssprache, die sich hieraus entwickelt hat, abgelöst worden.

Neuhessisch bezeichnet man diese Form des Dialekts, die viele vor allem aus den Medien und von Komödianten wie Badesalz, Bodo Bach und Maddin Schneider kennen. Häufig wird das Neuhessisch deshalb als typisch hessisch aufgefasst und dominiert mittlerweile auch die Alltagskommunikation. Dabei wird diese regionale Umgangssprache mehr als Regiolekt bezeichnet, statt als Dialekt. Es ist näher an der hochdeutschen Sprechweise anzusiedeln als der Dialekt, weicht aber in bestimmten Wörtern, Aussprache und Grammatik vom Hochdeutschen ab. Trotz der mittlerweile weiten Verbreitung des Neuhessischen gibt es auch Wörter, die man als typisch Frankforterisch verstehen kann. Dazu zählen beispielsweise die Wörter Jardengelsche (kleiner Garten), dribbdebach (südliche Mainseite) und hibbdebach (nördliche Mainseite). Typisch für Frankfurt und Umgebung sind z.B. die Begriffe Dippen (Kochtopf) und Eingeplackte (Zugezogene).

Große Verdienste um die Hessische Mundart haben sich auch die Rodgau Monotones mit Hits wie "Erbarme (zu spät) die Hesse komme" und "Ei guuude wie" erworben. Das bekannte Apfelweinlied "Die Fraa Rauscher aus de Klappergass" ist ein weiteres, sehr originelles Beispiel für die Frankfurter Mundart. Pflichtlektüre für alle Mundart-Interessierten sind die Gedichte und Geschichten des großen Frankfurter Mundartdichters Friedrich Stolze. Ein schönes Beispiel dafür ist eines seiner bekanntesten Gedichte "wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei" - quasi eine Hommage an seine Vaterstadt.

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